GEWINNER_INNEN
Der Diversity-Preis meritus 2009 geht an IBM und equalizent.
Die Queer Business Women und die agpro tragen – besonders im Bereich von Wirtschaft und Erwerbsleben – dazu bei, dass die sexuelle Orientierung abseits einer heterosexuellen Identität langfristig einen entsprechenden Stellenwert einnimmt. Die Vervollständigung des sozialen Gefüges in der Arbeitswelt ist uns ein Anliegen, das wir mit großem Engagement verfolgen.
Am 19. März 2009 wurde der erste meritus-award von agpro und den Queer Business Women in Wien vergeben, eine Auszeichnung für Unternehmen, die im Diversity Management auch die Dimension ‚Homosexualität‘ miteinbezieht.
Sowohl IBM als auch equalizent erreichten bei den strengen Kriterien die Höchstpunkteanzahl.
VERLEIHUNG
Zum ersten Mal wurde der meritus-Award an Unternehmen verliehen, die im Diversity Mangement auch die Dimension ‚Homosexualität‘ verankert haben. Die Auszeichnung wird von den überparteilichen Organisationen Queer Business Women und agpro (austrian gay professionals) verliehen.
meritus-Initiator Norbert Pauser von agpro: „Die hohe Qualität des Engagements der eingereichten Unternehmen in dieser Diversity Dimension freut uns sehr. Die ausgezeichneten Unternehmen habe es wirklich verdient, vor dem Vorhang geholt zu werden. Wir hoffen mit dem Sichtbarmachen dieser Unternehmen auch andere Organisationen überzeugen zu können.“
Präsidentin und Projektverantwortliche Eva Götz, Queer Business Women: „Besonders hat es uns gefreut, dass wir den ersten meritus-Award gleich zwei Mal vergeben konnten. Nachdem zwei Unternehmen die volle Punkteanzahl erreicht hat, war unsere Jury so flexibel auch beiden die Auszeichnung zu verleihen.“
Aller Anfang ist schwer
Das Thema wird in Österreich auch noch gerne ignoriert.
Auch im 21. Jahrhundert ist das Thema Homosexualität in Österreich weiterhinein Tabu. Kaum jemand ist im Erwerbsleben „geoutet. Die soziale wie rechtliche Anerkennung von Homosexuellen liegt in Österreich weit zurück, wie auch die immer noch fehlende Möglichkeit einer eingetragenen Partnerschaft belegt. Im Erwerbsleben macht es das Leben oft zum Spießrutenlauf, wenn Kollegen über privates erzählen muss das eigene umschifft weden.
Ein Ausdruck der fehlenden Akzeptanz des Themas ist wohl auch die Resonanz auf die Aussendung der 3.000 schriftlich angeschriebenen Firmen. Diese wurden nach Mitarbeiteranzahl ausgewählt, darunter auch kommunale Betriebe, Vereine (NGOs) und Organisationen. Lediglich 5 (!) ausgefüllte Fragebogen fanden den Weg zurück, obwohl alle Betriebe mehrfach, auch per Mail, angeschrieben wurden. Immerhin zeigten sich weitere 7 Betriebe interessiert an der Thematik.
Es bleibt zu hoffen, dass mit dem ersten meritus-Award wieder ein neuer Mosaikstein der Sichtbarmachung und Akzeptanz für Homosexualität gelegt wurde. Dass die freimütig in kleinem Rahmen abgegebenen Bekenntnisse der Politik auch im Alltag Einzug finden und dass schlussendlich, wie die Initiatoren es passend formulierten, der Preis in ein paar Jahren seine Notwendigkeit verliert.